Morgenerwachen

Die Sonne geht auf, Du liegst noch neben mir.
Aus Deinem Rachen entweicht die Fahne vom Bier.
Die letzte Nacht verwegen und heiß,
jetzt nur noch der Geruch von Schweiß.
Noch immer spür ich Dich in mir -
doch was machst Du jetzt noch hier ?
Welch' Schnaps war stark genug meinen Blick zu trüben,
das ich mich ließ von diesem Manne pflügen ?
Oh Du geiler Bock mit Wanst,
ob Du wohl eine Heckenschere überleben kannst ?
Allein der Gedanke macht mich betrübt,
hab ich Dich letzte Nacht doch geliebt.
Wohlan ein Hieb, ein Stich, es wär vorbei !
Doch wo wär' da mein Spaß dabei ?
Die Nacht zum Tag verwandelt,
Dein kühner Ritter zum Wurm verschandelt.
Ich möcht Dich sehn so gern verrecken,
den Schwanz in den Schlund Dir stecken.
Du wachst auf mit großem Schrei,
Du und Dein Willi, Ihr seid nun zwei.
Noch bevor ich's recht genossen,
hast Du zuviel Blut vergossen -

Du bist tot.

Nach durchzechter Nacht

von Pötty und Thomas zu Papier gebracht

im Oktober 1998

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